Blasenschwäche ist vorwiegend für Frauen ein Thema, auch wenn dieses Problem häufig verschwiegen und unter den Tisch gekehrt wird.
Bekannt ist, dass bei mehr als sechs Millionen Deutschen diese Diagnose gestellt wurde. Die Dunkelziffer dürfte sich weit höher bewegen. Natürlich gibt es angenehmere Themen als Blasenschwäche, aber es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen. In der Regel hat dieses Phänomen nämlich mit einem ganz natürlichen Prozess zu tun: Bei jüngeren Frauen vorübergehend z.B. nach einer Geburt, bei reiferen Frauen steigt das Risiko aufgrund der Wechseljahre. Ursächlich dafür ist das sinkende Östrogen während der hormonellen Umstellung. Dadurch werden die Schleimhäute der Blase und Harnwege schlechter durchblutet, die Muskulatur von Scheide und Harntrakt wird schlaffer und die Gebärmutter kann sich senken. Dennoch kann man selbst viel zur Stärkung der Blase auch in dieser Lebensphase tun. Welche Tipps helfen, die Blase gesund zu erhalten und welche Helfer aus der Natur diese Bemühungen unterstützen zeigt nachfolgende Übersicht:
Bei Blasenschwäche hilft Trinken
Hört sich zwar komisch an, ist aber eine wichtige Maßnahme, um die Blase wieder zu trainieren. Aus Angst vor zu häufigem Harndrang möglichst wenig zu trinken, wäre genau falsch. Besser täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Das ist ohnehin für den gesamten Organismus gesund, hilft aber auch gleichzeitig, die Blase zu stärken. Dafür versuchen, die Intervalle bis zum Toilettengang nach und nach zu verlängern.
Mit nachfolgendem Trinkplan bekommt man die täglichen 2 Liter auch locker zusammen – je nach Geschmack und Vorliebe:
Frühstück: 2 Tassen Kaffee/Tee oder 1 Tasse Kaffee/Tee + 1 Glas Saft oder Milch
Vormittag: 2 Gläser Milch oder Buttermilch oder Mineralwasser oder Gemüsesaft
Mittag: 1 Teller Suppe + 1 Glas Saftschorle oder 1 Glas Mineralwasser oder 2,5 Gläser Saftschorle oder 2,5 Gläser Mineralwasser
Nachmittag: 1 Tasse Kaffee/Tee/Kakao + 1 Glas Mineralwasser
Abend: 1 großes Glas Mineralwasser
Kürbiskerne stärken die Blasenfunktion
Sie schmecken nicht nur gut, sie helfen auch dabei, die Blasenfunktion zu stärken: Kürbiskerne. Schon 1 bis 2 Esslöffel täglich – entweder pur, im Müsli oder Salat – können auch chronischer Blasenreizung vorbeugen. Mit ihren vielen enthaltenen Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium sorgen sie für eine optimierte Zusammenarbeit von Nerven und Muskeln und regulieren die zu starken Reize, die auf die Blase wirken. Die ebenfalls enthaltenen Lignane (spezielle Pflanzenhormone) stärken die Blase zusätzlich gegen Entzündungen, hemmen ständigen Harndrang und kräftigen zudem die Blasenmuskulatur.
Paprika, Karotten & Co stärken die Blasenwand
Besonders rote, gelbe und dunkelgrüne Obst- und Gemüsesorten sollten bei Blasenproblemen auf dem Speiseplan stehen. Sie enthalten nämlich viel Betacarotin, das die Schleimhaut der Blasenwand stärkt. So schützt der Verzehr von z.B. Karotten, Spinat oder Paprika nachhaltig vor Infektionen. Die ideale Kombination aus Betacarotin und Kalium (das gleichzeitig die Blasenmuskulatur stärkt) bietet die rote Paprika.
B-Vitamine besonders hilfreich bei Reizblase
Wenn die nervös bedingte Reizblase einen immer wieder zur Toilette schickt, kann die Aufnahme von B-Vitaminen diese zu frühen Reize der Blase regulieren. Denn B-Vitamine sind Vitalstoffe, die das vegetative Nervensystem steuern und damit die bei einer Reizblase zu frühe Info ans Gehirn „die Blase ist voll“ reduzieren können. Besonders gute B-Vitamin Spender sind: Vollkornbrot, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Naturreis, Beeren oder auch Magnesium aus Fisch, Geflügel und Käse.
Bärentraube und Echte Goldrute: Starke gegen Harnwegsinfekte
Normalerweise verläuft ein Harnwegsinfekt unkompliziert. Hauptziel der Therapie ist es, die schmerzhaften Symptome zu lindern. Für eine Behandlung auf natürlichem Wege eignen sich bei einer akuten Blasenentzündung pflanzliche Arzneimittel mit Bärentraubenblätter-Extrakt. Dieser wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, lindert so die Beschwerden und beschleunigt den Heilungsverlauf, ohne die Gefahr einer Resistenzentwicklung. Bei rechtzeitiger Behandlung wird oftmals die Anwendung eines Antibiotikums überflüssig. Bei einer Reizblase hilft die Echte Goldrute mit ihrer antientzündlichen und krampflösenden Wirkung.