Eine Blasenentzündung ist etwas Unangenehmes und oft ein zurückkehrendes Problem. Doch sie lässt sich nachhaltig behandeln und vorbeugen. Dabei kann eine entzündungshemmende und immunstärkende Ernährung diesen Prozess unterstützen. Welche Lebensmittel eine Hilfe sind, zeige ich Ihnen hier.
Eine Blasenentzündung entsteht meist durch eine bakterielle Infektion der Blase. Bei der medizinisch genannten Zystitis steigen Bakterien über die Harnröhre zur Blase auf. Wenn sie sich dort festsetzen und vermehren, können sie eine Entzündung des Blaseninnenwandgewebes verursachen. Häufig sind mehr Frauen als Männer betroffen, und wer einmal eine hat, bekommt diese auch schnell wieder. Dabei ist ein starker Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und ein trüber Urin typische Symptome für eine Blasenentzündung.
BLASENENTZÜNDUNG VERHINDERN UND VORBEUGEN
Eine gezielte Auswahl an Nahrungsmittel kann dabei helfen, eine vorhandene Erkrankung zu mindern oder eine Blasenentzündung vorbeugen. Bestimmte Nährstoffe können Entzündungen hemmen und unser Immunsystem stärken, damit unsere Körperpolizei den Bakterien direkt den Kampf ansagen kann und die sich erst gar nicht einnisten.
TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN
Viel trinken hilft bei der Prävention und Behandlung von einer Blasenentzündung. Krankmachende Keime werden so regelmäßig ausgespült und können sich nicht in den Harnleitern und in der Blasenwand festsetzen. Trinken Sie mindestens zwei Liter täglich, am besten Wasser und Kräutertee. Bei einer schon vorhandenen Entzündung sind Blasen- und Nierentees aus der Apotheke empfehlenswert. Diese enthalten Kräuter die eine antibakterielle Wirkung haben.
GUTE ÖLE UND FETTE KÄMPFEN FÜR UNS
Setzen Sie gute Fette auf den Speiseplan und essen Sie reichlich fettreichen Fisch, Oliven, Avocado, Nüsse, Leinsamen und pflanzliche Öle (Leinöl, Rapsöl, Olivenöl). Diese Lebensmittel enthalten Omega-3-Fettsäuren, die nachweislich entzündliche Prozesse im Körper verhindern können und für ein gutes Immunsystem sorgen. Morgens Leinsamen im Müsli, Mandeln als kleiner Snack, ein Salat mit Avocadowürfel und Walnussöl zum Mittag oder ein Pesto mit Haselnüssen zu Zucchininudeln und Lachs als Abendmahlzeit: Das liefert über den Tag verteilt einen super Mix der essentiellen Fettsäuren.
SCHARFSTOFFE UND ÄTHERISCHE ÖLE WIRKEN ANTIBAKTERIELL
Durch die Scharfstoffe und ätherischen Öle unter anderem in Ingwer, Chilischoten, Kresse, Radieschen, Rettich, Meerrettich und Senf werden Bakterien abgetötet. Die Senfölglykoside in Rettich, Senf, Kresse, Broccoli und Meerrettich eine harnwegsdesinfizierende und entzündungsvorbeugende Wirkung.
Besonders die ätherischen Öle, die Gingerole des Ingwers, wirken bei akuten und chronischen Entzündungen lindernd, helfen bei Schmerzen und haben einen antiviralen Effekt. Insbesondere Kurkuma gibt mit seiner gelben Farbe Power ans Essen. Nicht nur durch die Optik kann das sogenannte „Gewürz des Lebens“ punkten, es hat ein würziges, leicht scharfes bittriges Aroma und eine positive Wirkung auf den Körper. Es wirkt entzündungshemmend und zellschützend. Zudem sind Knoblauch und Zwiebeln wahrliche Keimkiller und Entzündungshemmer durch die vorhandene Schwefelverbindung Allicin.
VERMEIDEN VON ENTZÜNDUNGSFÖRDERN
Meiden Sie Lebensmittel, wie Fleisch insbesondere Schweinefleisch und stark verarbeitete Lebensmittel, Fertiggerichte, Fleisch- und Wurstwaren, die entzündungsförderliche Inhaltsstoffe enthalten. Zudem können raffinierter Zucker und Weißmehlprodukte zur Entstehung von entzündungsfördernden Botenstoffen beitragen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm zugesetzten Zucker am Tag zu essen. Diese Menge entspricht etwa sechs Teelöffeln Zucker täglich. Auch zu viel Stress kann Entzündungen hervorrufen und unsere Abwehrsysteme schwächen.
EIN STARKES IMMUNSYSTEM KANN VOR BLASENENTZÜNDUNGEN SCHÜTZEN
Mit einer ausgewogenen Ernährung, regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft und weniger Stress bringen Sie Ihre körpereigenen Abwehrkräfte wieder auf Trab und können das Eindringen der Bakterien verhindern. Eine vielseitige und bunte Ernährung liefert viele Vitalstoffe und macht uns immunfit.
Besonders Gemüse und Obst sind reich an Antioxidantien, diese können freie Radikale im Körper neutralisieren und so oxidativen Stress verringern. Dieser kann Entzündungen fördern und unsere Zellen schädigen. So stärkt die Antioxidantien-Power das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend. Reich an den Zellschützern sind zum Beispiel Beerenobst, Äpfel, Süßkartoffeln und Rote Bete sowie grünes Gemüse wie Grünkohl, Petersilie, Pak Choi, Broccoli oder Staudensellerie.
GUTE BAKTERIEN MACHEN FIT
Bei einer Blasenentzündung wird zur Behandlung häufig Antibiotika gereicht. Diese Medikamente bringen die Darmflora ins Ungleichgewicht. Ist der Darm aus ihrer Balance geraten, kann es schnell zu Beschwerden, wie Blähungen, Bauchkrämpfen oder Durchfall kommen. Zudem schwächt das unser Immunsystem und löst Unverträglichkeiten aus. Hier bauen fermentierte Produkte mit guten Bakterienkulturen wie Joghurt, Kefir und Sauerkraut die Darmflora wieder auf und verdrängen krankmachende Keime. Das Immunsystem kommt ins Gleichgewicht und der Körper wird zur Genesung unterstützt. Essen oder trinken Sie täglich eine Portion fermentiertes Produkt wie ein Joghurt zum Frühstück, ein Glas Kefir als Snack oder frisches Sauerkraut als Salat.
Neben probiotischen Lebensmitteln sind präbiotische Produkte – also ballaststoffreiche Lebensmittel – empfehlenswert. So wird die Verdauung angeregt, das Wachstum der guten Darmbakterien gefördert und das Immunsystem gestärkt. Essen Sie reichlich Gemüse, Hülsenfrüchte, zuckerarmes Obst, Samen sowie Kerne und Vollkorngetreide.
Hier ein leckeres Rezept mit antientzündlichen Zutaten wie Lachs, Olivenöl, Nüsse, Gewürze, Kräuter, Obst und Gemüse:
Lachs mit Nektarinen-Tomaten-Salsa und Pesto
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Zutaten für 2 Portionen:
1 Bund Basilikum
1 Knoblauchzehe
30 g gemahlene Haselnüsse
130 ml Olivenöl
30 g geriebener Pecorinokäse
Meersalz
Pfeffer, frisch gemahlen
je ¼ TL Kurkumapulver und gemahlener Koriander
1 Prise Cayennepfeffer
1 Nektarine
¼ Salatgurke
2 Tomaten
1 Zweig Thymian
2 Lachsfilets
Zubereitung:
- Basilikum waschen, trocken schütteln und klein schneiden. Knoblauch schälen und klein schneiden. Basilikum mit Knoblauch, Haselnüssen und 100 ml Olivenöl mit einem Stabmixer fein pürieren. Käse untermischen und Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Nektarine waschen, halbieren, Stein entfernen und in kleine Würfel schneiden. Gurke und Tomaten putzen, waschen und in klein würfeln. Mit 2 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Kurkumapulver, Koriander und Cayennepfeffer abschmecken.
- Lachsfilets abspülen, trocken tupfen und salzen. Restliches Öl in einer Pfanne erhitzen, Lachsfilets von beiden Seiten je 3 Minuten anbraten. Thymian zugeben und mit braten. Lachs mit Salz und Pfeffer würzen. Lachsfilets mit der Salsa und dem Pesto servieren.
Guten Appetit!
Iris Lange-Fricke zeigt auf Ihrem Blog, als Ernährungswissenschaftlerin und leidenschaftliche Köchin, wie ein gesunder Lebensstil mit einer achtsamen sowie nachhaltigen Ernährung, Entspannung und Bewegung funktioniert. Ganz nach ihrem Motto genussvoll ∗ leben ∗ essen ∗ bewegen! www.uloopmagazin.de/