Nach neueren Erkenntnissen zum Wirkmechanismus ist es nicht erforderlich, den Harn während der Behandlung mit Cystinol akut Dragees zu alkalisieren, da Zubereitungen aus Bärentraubenblättern auch im nicht-alkalischen Harn wirksam sind.
Die antibakterielle Wirkung von Cystinol akut Dragees beruht darauf, dass die den Harnwegsinfekt verursachenden Bakterien ein Stoffwechselprodukt des Arbutins (ein Wirkstoff der Bärentraube) aufnehmen, spalten und in den aktiven Wirkstoff "freies Hydrochinon" umwandeln. Das freie Hydrochinon tötet die Bakterien1, diese begehen also quasi Selbstmord. Dieser Mechanismus findet innerhalb der Bakterien statt und ist demnach unabhängig vom pH-Wert des Urins. Es ist daher nicht erforderlich, zusätzlich zur Behandlung mit Cystinol akut Dragees den Harn zu alkalisieren.
Durch Nahrungsmittel wird der - im Übrigen recht konstante - pH-Wert des Harns auch nur sehr kurzfristig beeinflusst. Selbst wenn man eine Mahlzeit zu sich nimmt, die nur aus Steaks besteht, ist der pH-Wert des Urins nach ca. 2 Stunden schon wieder normal.
Zusätzlich zur Therapie mit Cystinol akut Dragees empfehlen wir Ihnen, auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 2 Litern am Tag zu achten, am besten in Form von Wasser oder Tee.
1 Quelle: In Laboruntersuchungen (Nicken P, et al., GPT-Kongress, Münster, Germany, 2017. Bd Suppl. 1. Zeitschrift für Phytotherapie, S S39) ermittelt, die Untersuchungen können jedoch nicht auf die Anwendungssituation beim Menschen übertragen werden