„Steh von den kalten Steinen auf, sonst holst du dir noch was weg!“ Mit diesen Worten fordert so manche Mutter ihre Kinder auf, sich nicht auf den kalten Boden zu setzen.
Der Grund: sie befürchten, dass sich ihre Sprösslinge eine Blasenentzündung holen könnte. Und so ganz Unrecht hatten die vorsorglichen Mütter damit nicht.
Ursache
Durch Kälte selbst entzündet sich zwar kein Organ, jedoch erhöht sie das Risiko, eine Infektion wie beispielsweise eine Blasenentzündung zu bekommen. Bei Kälte muss unser Körper mehr arbeiten, um die eigene Temperatur von 37 Grad aufrecht zu erhalten, denn nur so können alle Organe optimal versorgt werden. Ist unser Körper nun kalten Temperaturen ausgesetzt, verengen sich die Blutgefäße, der Stoffwechsel wird verlangsamt und die Abwehr kann nicht mehr effektiv arbeiten, denn auch die Immunzellen kommen bei schlechterer Durchblutung nicht mehr ausreichend dort hin, wo sie Krankheitserreger bekämpfen müssen. Meist wird die Abkühlung zu spät vom Körper bemerkt, wodurch wir dann schließlich auskühlen. Die Folge davon ist, dass unser Immunsystem gedrosselt wird und Viren und Bakterien sich jetzt viel leichter vermehren und ausbreiten können.
Auch kalte Füße können demnach eine Blasenentzündung begünstigen. Voraussetzung ist auch hier ein geschwächtes Immunsystem, welches es nicht mehr selbständig schafft, die Erreger abzuwehren.
Vorbeugung
Um einer Blasenentzündung durch Unterkühlung vorzubeugen, ist es daher wichtig, sich warm anzuziehen, feuchte Kleidung, beispielsweise nasse Badekleidung, schnellstmöglich auszuziehen, sich im Freien nicht auf den nackten Boden, sondern auf eine Decke zu setzen und Kälte und Zugluft zu meiden. Außerdem sollte auf die richtige Unterwäsche Wert gelegt werden. Bei der Wahl der Unterwäsche sind vor allem Naturstoffe zu bevorzugen, denn Hemd und Slip aus Kunstfasern fördern ein feuchtwarmes Klima, in dem sich Bakterien besonders wohl fühlen. Davon abgesehen sollten Slip und Hose nicht zu eng sein.
Wichtig ist zudem, die eigene Körperabwehr zu stärken, beispielsweise durch eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Salat und Vollkornprodukten sowie das Treiben von moderaten Ausdauersportarten. Zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils mindestens 30 Minuten trainieren reichen laut Experten für die Stärkung der Abwehr aus. Denn, wer sich gesund ernährt, regelmäßig Sport treibt, genügend trinkt und gut schläft, der sorgt für ein starkes Immunsystem und darf demzufolge im Sommer auch guten Gewissens barfuß und bauchfrei auf der Wiese sitzen, ohne gleich eine Blasenentzündung befürchten zu müssen. Nikotin und Stress hingegen schädigen und schwächen das Immunsystem.
Behandlung
Ist die Entzündung dann erst einmal da, sollte man auf jeden Fall viel trinken. Dabei ist es dann erst einmal egal was wir trinken (außer Alkohol natürlich), entscheidend ist, dass wir ausreichend trinken. Denn nur, wenn wir eine große Trinkmenge zu uns nehmen, können wir auch sicher sein, dass die Bakterien aus der Blase herausgespült werden.
Bei einer akuten Blasenentzündung kann man auf pflanzliche Arzneimittel mit Bärentraubenblätter-Extrakt zurückgreifen. Dieser wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, lindert so die Beschwerden und beschleunigt den Heilungsverlauf, ohne die Gefahr einer Resistenzentwicklung.