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Ratgeber
Harnwegsinfekte

Hausmittelanwendungen bei Blasenentzündungen

Die meisten Frauen wissen schon, was sie haben, wenn es beim Wasserlassen plötzlich brennt und schmerzt: eine Blasenentzündung.
Frauen sind aufgrund der anatomischen Gegebenheiten häufiger als Männer von einer Blasenentzündung betroffen, nahezu jede vierte Frau hatte schon einmal eine Blasenentzündung.

MEIST MACHT SICH DER UNKOMPLIZIERTE HARNWEGSINFEKT – WIE DIE BLASENENTZÜNDUNG AUCH GENANNT WIRD – MIT FOLGENDEN SYMPTOMEN BEMERKBAR:

  • Häufiger Harndrang bei dann nur sehr geringen Urinmengen
  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Trüber, übelriechender Urin
  • Druckschmerz bzw. krampfartige Schmerzen im Unterbauch

Bleibt es bei diesen auftretenden Merkmalen, wird von einer unkomplizierten Blasenentzündung gesprochen. Kommen jedoch Blut im Urin, Fieber/Schüttelfrost und Schmerzen in der Nierengegend hinzu, handelt es sich um einen komplizierten Harnwegsinfekt. Dann ist in jedem Fall der Besuch beim Arzt angeraten.

Dauern die oben beschriebenen Symptomen des unkomplizierten Infekts an und verschlimmern sich nicht, können Sie sich mit Mitteln und Methoden aus der Hausapotheke selbst behandeln. Wichtig ist: Werden die Symptome nicht nach 2 – 3 Tagen besser, geht’s auch dann zum Arzt!

WAS SOLLTEN SIE TUN, WENN SIE MERKEN, DASS SIE EINE BLASENENTZÜNDUNG HABEN?

Die erste Maßnahme, wenn Sie feststellen, dass es beim Wasserlassen brennt und schmerzt, ist:

  • Trinken, trinken, trinken

Dazu eignet sich – neben stillem Wasser – ein spezieller Blasen- und Nierentee besonders gut. Fertige Teemischungen und Granulate gibt’s in jeder Apotheke oder auch im Drogeriemarkt. Durch die Flüssigkeitsmenge werden die Keime aus der Blase gespült.

  • Wärme

Wärme hilft der teilweise krampfartig verspannten Blasenmuskulatur sich zu entspannen. Da reichen ein Körnerkissen oder eine Wärmflasche völlig aus. Legen Sie diese einfach auf den Unterbauch auf, am besten mehrmals täglich.

  • Ruhe

Auch wenn es sich bei der Blasenentzündung um einen unkomplizierten Infekt handelt, ist es sinnvoll, dem Körper Ruhe zu geben, um gegen die Keime anzukämpfen. So unterstützen Sie Ihr Immunsystem am besten. Deshalb: Ab aufs Sofa oder sogar ins Bett, eine Wärmflasche und eine Kanne Tee bereitstellen und einfach mal entspannen.

WELCHE HAUSMITTEL KÖNNEN SIE NOCH UNTERSTÜTZEN?

Neben den o. g. Sofortmaßnahmen können folgende Hausmittel Sie zusätzlich gut unterstützen, damit aus der unkomplizierten keine komplizierte Blasenentzündung wird und Sie möglichst ohne Antibiotika auskommen:

Ingwer

Die Ingwerknolle mit ihren scharfen Inhaltsstoffen kann gut bei der Behandlung einer Blasenentzündung mithelfen. Hierzu den Ingwer in Scheiben schneiden und mit heißem Wasser (150 – 200 ml) überbrühen und ca. 10 Minuten ziehen lassen und dann trinken. Der Tee heizt ordentlich durch und bekämpft gleichzeitig die Bakterien der Blasenentzündung. Das ist eine gute Ergänzung und zwischendurch eine Abwechslung zum Blasen- und Nierentee.

Feucht-warme Auflagen

Wickel und Auflagen sind ein altes Hausmittel, das schon bei Pfarrer Kneipp erfolgreich in vielen Therapien zum Einsatz kam.

Sie lindern sanft die Beschwerden und unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers – bei Kindern und auch bei Erwachsenen. Neben dem Reiz über die Wärme liegt dies vor allem an der Wirkung der verschiedenen Wickelzusätze.

Bei der unterstützenden Behandlung der Blasenentzündung hat sich eine Auflage mit Schafgarbe bewährt. Die Schafgarbe hat krampflösende, entzündungshemmende, antibakterielle und pilzfeindliche Heilkräfte. In Kombination mit der Wärme durch den Wickel kommt das besonders gut zum Tragen.

2 EL Schafgarbenpulver (bekommen Sie in der Apotheke oder im Kräuterladen) mit 150 ml heißem Wasser anrühren – den Brei auf ein Leintuch (z. B. Geschirrhandtuch) streichen. Die Fläche sollte in etwa den Unterbauch bedecken (10 x 20 cm). Das Tuch mit dem Brei auf den Unterbauch auflegen, eine Wärmflasche darauf geben, im Bett gut zugedeckt 20 Minuten einwirken lassen, dann den Wickel abnehmen und noch eine halbe Stunde nachruhen.

Kamillen-Sitzbad

Das Kamillen-Sitzbad eignet sich gut als Ergänzung oder aber Alternative zu den bisher beschriebenen Anwendungen. Hierbei kommen die entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille zur Geltung.

Zur Durchführung benötigen Sie neben einer Schüssel, die groß genug ist, dass Sie sich reinsetzen können, ein Badethermometer sowie entweder eine Handvoll Kamillenblüten oder aber 5 Beutel Kamillentee.

Anleitung:

  • Sie setzen aus den Kamillenblüten bzw. Teebeuteln einen starken Tee an: beides mit ca. 150 ml kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen.
  • Geben Sie den Kamillentee in die Schüssel und gießen Sie mit ca. 35 °C warmen Wasser auf.
  • Dann setzen Sie sich für ca. 5 – 10 Minuten in das Bad.
  • Danach abtrocknen und für ca. 15 – 20 Minuten (im Bett) nachruhen.