Warum Bewegung einer chronischen Blasenentzündung vorbeugen kann

Sie leiden unter immer wiederkehrenden Entzündungen der Blase? Dann treiben Sie regelmäßig Sport! Wer mehr Bewegung in den Alltag einbaut und den Lebensstil aktiver gestaltet, kann das Immunsystem stärken und Entzündungen hemmen.

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Damit mögliche Erreger uns nicht krank machen, haben unsere Abwehrsysteme die Aufgaben uns vor diesen Eindringlingen zu schützen. Da diese ständig im Einsatz sind, sollten sie auch reibungslos funktionieren. Doch ist das Immunsystem in einem schwachen Zustand, sind wir auch anfälliger zum Beispiel für eine Blasenentzündung. Neben einer immunstärkenden Ernährung, vorbeugenden Maßnahmen und Körperhygiene, kann regelmäßige Bewegung die körpereigenen Abwehrkräfte auf Trab bringen und das Immunsystem stärken. Das Eindringen von Bakterien, eine wiederkehrende Entzündung der Blase sowie Infektion der Harnwege kann verhindert und eine chronische Blasenentzündung vorgebeugt werden.

KEIN SPORT BEI EINER AKUTEN BLASENENTZÜNDUNG

Bei einer akuten Blasenentzündung ist Sport nicht empfehlenswert. Da es sich hier um eine Harnwegsinfektion handelt, sollten sich Patienten schonen[RTB1] Hier gilt: Heilen Sie erst einmal die Infektion aus und stärken Sie danach mit moderater Bewegung Ihr Immunsystem.

SPORT ERHÖHT DIE AKTIVITÄT DER IMMUNZELLEN

Regelmäßiger Sport wirkt wahre Wunder, hält uns fit sowie gesund. In einer Studie konnte festgestellt werden, dass Personen die durch Sport und eine aktive Alltagsbewegung gut trainiert sind, mehr entzündungshemmende Immunzellen besitzen, als untrainierten Menschen. So kann wiederkehrender Ausdauersport wie Radfahren, Wandern oder Joggen und Krafttraining, die Immunzellen reizen und die Aktivität ankurbeln. Zudem kann durch Bewegung auch Stress abgebaut und so das Schwächen des Abwehrsystems reduziert werden. Forscher zeigten, dass schon 20 Minuten moderate Bewegung zum Beispiel Laufen oder Walken oder dem Laufband Entzündungsprozesse ausbremst.

Wie viel Sport und Bewegung sind ideal?

Etwa 20 bis 30 Minuten Bewegung am Tag beziehungsweise 2,5 Stunden in der Woche empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dabei kann das moderate Bewegung oder aktiverer Sport sein. Wenn Sie mit Sport loslegen möchten, dann übertreiben Sie es am Anfang nicht. Wer mit einem zu schnellen und harten Training beginnt, kann schnell frustriert werden. Das kann auch zu körperlichen Beschwerden führen. Empfehlenswert ist immer Sport der Spaß bringt und einem gut tut. Beginnen Sie langsam und gehen Sie zum Beispiel ein- bis zweimal in der Woche 20 Minuten Walken. Anschließend können Sie sich schrittweise steigern, zum Beispiel jeweils um 10 Minuten und dann drei- bis viermal in der Woche.

ALLTAGSBEWEGUNG IST TRUMPF

Eine andere Möglichkeit ist die Alltagsbewegung zu aktivieren und zu erhöhen. Gehen Sie täglich spazieren, nehmen Sie die Treppe, fahren Sie viel mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder intensivieren Sie die Garten- oder Hausarbeit. Schon täglich 30 Minuten Bewegung im Alltag bringen positive Effekte.

GEHEN SIE AN DIE FRISCHE LUFT

Wer sich draußen an der frischen Luft bewegt, hat noch einen weiteren Benefit. Besonders in der warmen Jahreszeit wird in der Haut durch UV-B-Strahlen der Sonne ausreichend Vitamin D gebildet. Dies ist wichtig für unser Immunsystem und mobilisiert die Abwehrzellen gegen Krankheitserreger.

Viel Spaß beim Sporteln und Bewegen!

Chronische Blasenentzündung: weniger Zucker kann lindern

Wer regelmäßige an Blasenentzündungen leidet, kann mit einer antientzündlichen Ernährung Schmerzen lindern und den Heilungsprozess unterstützen. Insbesondere Zucker ist eine mögliche Ursache und Förderer von Entzündungen. Deshalb sollte er vom Speiseplan verbannt werden. Wo Zucker drin steckt und wie eine zuckerarme Ernährung im Alltag aussehen kann, erfahren Sie hier.

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Die meisten Menschen lieben Süßes, denn das ist ganz natürlich und angeboren. Schon Babys haben eine Affinität für diese Geschmacksrichtung, da schon die Muttermilch einen süßlichen Geschmack besitzt. Zudem sind süße Lebensmittel ein Zeichen dafür, dass sie nahrhaft und genießbar sind. So gehört Süßes schon seit Anfang an zu unserem Leben. Doch hier kommt es darauf an was und wie viel davon genossen wird.

WAS IST ZUCKER?

Wenn wir von Zucker sprechen denken wir zu aller erst an den raffinierten weißen Zucker der auch als Haushaltszucker bekannt ist. Er wird auch als Saccharose bezeichnet und aus Traubenzucker (Glucose) sowie Fruchtzucker (Fructose), zu einem sogenannten Disaccharid (Zweifachzucker) gebildet. Zucker gehört zu der Gruppe der Kohlenhydrate und wird aus Zuckerrüben oder -rohr hergestellt. Außerdem gibt es noch weitere Zuckerarten, die sich anhand der Anzahl der Bausteine einer Kohlenhydratkette unterscheiden; wie Mono-, Di- und Polysaccharide. Neben dem raffinierten Zucker gibt es so zum Beispiel Fructose, Glucose, Maltose, Lactose, Pektin oder Stärke.

Zucker spielt in der westlichen Ernährung eine große Rolle und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Es ist eine gute Energiequelle, jedoch benötigen wir diesen nicht zum Leben, den unser Körper kann den für das Gehirn und die Muskeln benötigte Blutzucker (Glucose) auch aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchte gewinnen.

DIE GEFAHR: VERSTECKTER ZUCKER

In Maßen ist Zucker & Co. völlig in Ordnung und nicht gesundheitlich schädlich. Jedoch wurde festgestellt, dass die Menge an freien Zucker, die wir heutzutage aufnehmen, definitiv zu hoch ist. Rund 33 Kilogramm Zucker soll der Mensch im Durchschnitt pro Jahr essen, das entspricht etwa 93 Gramm Zucker pro Tag.
Nicht nur in Süßigkeiten, Obst, Honig oder Säften sondern auch in Getränken, Backwaren, Wurst, Fertiggerichten, Fast Food, Ketchup, eingelegtem Gemüse, Fruchtjoghurts, Puddings, Saucen und Frühstückscerealien versteckt sich Zucker. Dadurch verspeisen wir viel zu viel von dem Kristall, das langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Neben den zuckereichen Lebensmitteln tragen auch verarbeitete Getreideprodukte wie Weißmehlbrötchen, Croissants, weiße Nudeln oder geschälter Reis zur Entstehung von entzündungsfördernden Botenstoffen bei. Zudem können durch zu viel Zucker Übergewicht, erhöhte Blutzuckerwerte und steigendes Bauchfett entstehen. Diese Faktoren können sich negativ auf unsere Gesundheit aus wirken und Entzündungen befeuern.

WENIGER ZUCKER REDUZIERT ENTZÜNDUNGEN

Bei einer Blasenentzündung ist das Reduzieren der Menge an Zucker und raffinierten Kohlenhydrate deswegen empfehlenswert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm zugesetzten Zucker am Tag zu essen. Das entspricht etwa fünf bis sechs Teelöffel Zucker. Am besten klappt das mit einer nachhaltigen Ernährungsumstellung mit viel Gemüse, zuckerarmen Früchten, Vollkornprodukten, natürlichen Milchprodukten, fettreichem Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten, omega-3-reiche Pflanzenöle und Wasser. So werden Entzündungsprozesse gehemmt und die Heilung einer chronischen Blasenentzündung gefördert.

Tipps für weniger Zucker auf dem Speiseplan:

  • Starten Sie am besten mit einem Ernährungstagebuch über drei bis fünf Tage. Notieren Sie alles was Sie essen und trinken. Auch jedes Bonbon und Getränk. Checken Sie wie viel Zucker Sie an den Tagen essen und in welchen Mahlzeiten der Zucker sich versteckt hat. Mit einem Essprotokoll können Sie auch herausfinden welche ungesunden Essgewohnheiten Sie haben und warum Sie zu Süßigkeiten oder Limo greifen.
  • Zucker hat viele Namen: Neben dem normalen Zucker stecken zum Beispiel Fructosesirup, Dextrose, Karamell, Saccharose, Melasse oder Gerstenmalz in den Lebensmitteln. Gehen Sie bewusst durch den Supermarkt, studieren Sie Zutatenlisten sowie Nährwertangaben und schauen Sie wo überall Zucker und Zuckerarten drin stecken. Meiden Sie diese Lebensmittel und greifen Sie zu zuckerfreien bzw. –armen Varianten.
  • Schauen Sie wie Sie Ihre Mahlzeiten umstellen können und tauschen Sie einzelne Komponenten aus. Beispielsweise zum Frühstück können Sie statt dem Weißmehlbrötchen ein Vollkornbrötchen verwenden. Bestrichen mit Frischkäse und belegt mit Beerenobst schmeckt das richtig gut.
  • Statt Vollmilchschokolade schmeckt auch dunkle Schokolade und liefert ordentlichen Kakaogeschmack. Anstatt dem industriell hergestellten Fruchtjoghurt ist ein Naturjoghurt mit frischem Obst schnell zubereitet. Schon kleine Schritte bewirken einiges.
  • Streichen Sie Säfte, Softdrinks und andere süße Getränke von Ihrem Speiseplan. Diese strotzen nur so vor Zucker und Sirup. Trinken Sie bevorzugt Wasser und Kräutertees. Reduzieren Sie langsam den Zucker in Kaffee oder Tee. Wenn Ihn das zu langweilig ist können Sie Säfte stark verdünnen oder zu Infused Water greifen. Das ist aromatisiertes Wasser, das mit Früchten, Ingwer, Zitrone, Limette, Kräuter oder Gurken versetzt wird.
  • Suchen Sie sich süße Alternativen, die Sie zum Backen oder Süßen verwenden können. So liefern getrocknete Datteln, Feigen oder Pflaume, zerdrückte Banane oder Apfelmus eine feine Süße.
  • Vermeiden Sie Fertiggerichte und kochen Sie regelmäßig frisch. Wenn Sie Ihre Mahlzeiten mit natürlichen Zutaten zubereiten, wissen Sie ganz genau was drin steckt und können die Zuckermenge genau nach Ihren Bedürfnissen dosieren.

Hausmittelanwendungen bei Blasenentzündungen

Die meisten Frauen wissen schon, was sie haben, wenn es beim Wasserlassen plötzlich brennt und schmerzt: eine Blasenentzündung.

Frauen sind aufgrund der anatomischen Gegebenheiten häufiger als Männer von einer Blasenentzündung betroffen, nahezu jede vierte Frau hatte schon einmal eine Blasenentzündung.

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MEIST MACHT SICH DER UNKOMPLIZIERTE HARNWEGSINFEKT – WIE DIE BLASENENTZÜNDUNG AUCH GENANNT WIRD – MIT FOLGENDEN SYMPTOMEN BEMERKBAR:

  • Häufiger Harndrang bei dann nur sehr geringen Urinmengen
  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Trüber, übelriechender Urin
  • Druckschmerz bzw. krampfartige Schmerzen im Unterbauch

Bleibt es bei diesen auftretenden Merkmalen, wird von einer unkomplizierten Blasenentzündung gesprochen. Kommen jedoch Blut im Urin, Fieber/Schüttelfrost und Schmerzen in der Nierengegend hinzu, handelt es sich um einen komplizierten Harnwegsinfekt. Dann ist in jedem Fall der Besuch beim Arzt angeraten.

Dauern die oben beschriebenen Symptomen des unkomplizierten Infekts an und verschlimmern sich nicht, können Sie sich mit Mitteln und Methoden aus der Hausapotheke selbst behandeln. Wichtig ist: Werden die Symptome nicht nach 2 – 3 Tagen besser, geht’s auch dann zum Arzt!

WAS SOLLTEN SIE TUN, WENN SIE MERKEN, DASS SIE EINE BLASENENTZÜNDUNG HABEN?

Die erste Maßnahme, wenn Sie feststellen, dass es beim Wasserlassen brennt und schmerzt, ist:

  • Trinken, trinken, trinken

Dazu eignet sich – neben stillem Wasser – ein spezieller Blasen- und Nierentee besonders gut. Fertige Teemischungen und Granulate gibt’s in jeder Apotheke oder auch im Drogeriemarkt. Durch die Flüssigkeitsmenge werden die Keime aus der Blase gespült.

  • Wärme

Wärme hilft der teilweise krampfartig verspannten Blasenmuskulatur sich zu entspannen. Da reichen ein Körnerkissen oder eine Wärmflasche völlig aus. Legen Sie diese einfach auf den Unterbauch auf, am besten mehrmals täglich.

  • Ruhe

Auch wenn es sich bei der Blasenentzündung um einen unkomplizierten Infekt handelt, ist es sinnvoll, dem Körper Ruhe zu geben, um gegen die Keime anzukämpfen. So unterstützen Sie Ihr Immunsystem am besten. Deshalb: Ab aufs Sofa oder sogar ins Bett, eine Wärmflasche und eine Kanne Tee bereitstellen und einfach mal entspannen.

WELCHE HAUSMITTEL KÖNNEN SIE NOCH UNTERSTÜTZEN?

Neben den o. g. Sofortmaßnahmen können folgende Hausmittel Sie zusätzlich gut unterstützen, damit aus der unkomplizierten keine komplizierte Blasenentzündung wird und Sie möglichst ohne Antibiotika auskommen:

Ingwer

Die Ingwerknolle mit ihren scharfen Inhaltsstoffen kann gut bei der Behandlung einer Blasenentzündung mithelfen. Hierzu den Ingwer in Scheiben schneiden und mit heißem Wasser (150 – 200 ml) überbrühen und ca. 10 Minuten ziehen lassen und dann trinken. Der Tee heizt ordentlich durch und bekämpft gleichzeitig die Bakterien der Blasenentzündung. Das ist eine gute Ergänzung und zwischendurch eine Abwechslung zum Blasen- und Nierentee.

Feucht-warme Auflagen

Wickel und Auflagen sind ein altes Hausmittel, das schon bei Pfarrer Kneipp erfolgreich in vielen Therapien zum Einsatz kam.

Sie lindern sanft die Beschwerden und unterstützen die Selbstheilungskräfte des Körpers – bei Kindern und auch bei Erwachsenen. Neben dem Reiz über die Wärme liegt dies vor allem an der Wirkung der verschiedenen Wickelzusätze.

Bei der unterstützenden Behandlung der Blasenentzündung hat sich eine Auflage mit Schafgarbe bewährt. Die Schafgarbe hat krampflösende, entzündungshemmende, antibakterielle und pilzfeindliche Heilkräfte. In Kombination mit der Wärme durch den Wickel kommt das besonders gut zum Tragen.

2 EL Schafgarbenpulver (bekommen Sie in der Apotheke oder im Kräuterladen) mit 150 ml heißem Wasser anrühren – den Brei auf ein Leintuch (z. B. Geschirrhandtuch) streichen. Die Fläche sollte in etwa den Unterbauch bedecken (10 x 20 cm). Das Tuch mit dem Brei auf den Unterbauch auflegen, eine Wärmflasche darauf geben, im Bett gut zugedeckt 20 Minuten einwirken lassen, dann den Wickel abnehmen und noch eine halbe Stunde nachruhen.

Kamillen-Sitzbad

Das Kamillen-Sitzbad eignet sich gut als Ergänzung oder aber Alternative zu den bisher beschriebenen Anwendungen. Hierbei kommen die entzündungshemmenden Eigenschaften der Kamille zur Geltung.

Zur Durchführung benötigen Sie neben einer Schüssel, die groß genug ist, dass Sie sich reinsetzen können, ein Badethermometer sowie entweder eine Handvoll Kamillenblüten oder aber 5 Beutel Kamillentee.

Anleitung:

  • Sie setzen aus den Kamillenblüten bzw. Teebeuteln einen starken Tee an: beides mit ca. 150 ml kochendem Wasser überbrühen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, dann abseihen.
  • Geben Sie den Kamillentee in die Schüssel und gießen Sie mit ca. 35 °C warmen Wasser auf.
  • Dann setzen Sie sich für ca. 5 – 10 Minuten in das Bad.
  • Danach abtrocknen und für ca. 15 – 20 Minuten (im Bett) nachruhen.

Hilfe! Was brennt da so?

Informationen und Tipps für junge Mädchen/Frauen bei der ersten Blasenentzündung.

Du sitzt auf der Toilette und es brennt plötzlich fürchterlich und das Wasser lassen tut schrecklich weh? Außerdem hast du anschließend das Gefühl immer noch zu müssen, aber es kommt einfach kein Urin, stattdessen hast du krampfartige Schmerzen?

All das sind Anzeichen für eine Blasenentzündung.

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WAS IST EINE BLASENENTZÜNDUNG UND WARUM KANNST DU SIE BEKOMMEN?

Bei einer Blasenentzündung wandern Keime (meist aus dem Darm) über die Harnröhre in die Blase ein und lösen dort in der Blasenschleimhaut eine Entzündung aus.

Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungs, weil deine Harnröhre, d.h. die Strecke zwischen dem Urinaustritt bis zur Blase, wesentlich kürzer ist als die bei Jungs. Da haben die Keime einfach weniger Weg zurückzulegen.

Deshalb ist es wichtig, dass du den Urin nach dem Wasserlassen nach hinten, Richtung After (Darmausgang) abwischst und nicht nach vorne. Andernfalls kann es sein, dass du evtl. Stuhlkeime direkt vor die Harnröhre beförderst.

Weitere Risikofaktoren für eine Blasenentzündung sind Kälte und Nässe. Denn wenn du frierst oder durchnässt bist, werden alle Schleimhäute Deines Körpers, auch die Blasenschleimhaut, nicht gut durchblutet. Wird ein Gewebe unseres Körpers nicht gut durchblutet, ist die Abwehrreaktion unseres Körpers gegen Keime geschwächt.

WORAN MERKST DU, DASS DU EINE BLASENENTZÜNDUNG HAST?

Eine Blasenentzündung ist sehr unangenehm. Die klassischen Zeichen für eine Blasenentzündung sind

  • häufiger Harndrang (teilweise kannst Du nur sehr wenig Urin ablassen)
  • Brennen und/oder Schmerzen beim Wasser lassen
  • Verkrampfung der Blasenmuskulatur

WAS KANNST DU TUN, WENN DU EINE BLASENENTZÜNDUNG HAST?

Ziehe auf jeden Fall deine Eltern, im Besonderen deine Mutter, ins Vertrauen. Statistisch hat jede dritte Frau in ihrem Leben eine Blasenentzündung, so bestimmt auch deine Mutter.

Neben den Eltern ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Um die Diagnose auf eine Blasenentzündung zu bestätigen, wird dieser sicher noch einen Urintest mittels eines Teststreifens durchführen.

Bei geringen Beschwerden reichen häufig pflanzliche Präparate, bei stärkeren Beschwerden oder wenn weitere Symptome dazukommen, verschreibt Dir der Arzt ein Antibiotikum.

WELCHE MASSNAHMEN HELFEN DIR BEI EINER BLASENENTZÜNDUNG

Das erste Mittel der Wahl ist trinken, trinken, trinken. Durch die vermehrte Flüssigkeitszufuhr werden die Bakterien aus der Blase „ausgespült“. Hierbei solltest du auf Wasser oder Kräuter- und Früchtetees zurückgreifen. In der Apotheke oder im Kräuterladen gibt es bereits fertige Mischungen Blasen- und Nierentees mit Kräutern wie Birke, Brennnessel, Orthosiphon oder grüner Hafer. Unterstützend kannst du auch Schorlen aus Cranberry- oder Preiselbeersaft trinken.

Als zweites solltest du dich ausruhen und warmhalten: Leg dich mit einer Wärmflasche ins Bett.

Pflanzliche Präparate aus Echter Goldrute oder Bärentraubenblättern ergänzen die Maßnahmen durch ihre antientzündliche Wirkung. Die Echte Goldrute unterstützt die Durchspülungstherapie des Tees und ist krampflösend. Die Blätter der Bärentraube wirken antibakteriell (gegen die Bakterien) und fördern die Heilung der entzündeten Schleimhäute in den Harnwegen.

WAS SOLLTEST DU NOCH BEACHTEN?

Eine unkomplizierte Blasenentzündung sollte durch die Eigenbehandlung in 2-3 Tagen besser werden. Ist das nicht der Fall oder kommen weitere Beschwerden wie Blut im Urin oder Fieber und Schüttelfrost dazu, dann geh bitte umgehend zum Arzt!

In jedem Fall wünschen wir gute Besserung!

Honeymoon-Zystitis: Frust statt Lust

Der Begriff Honeymoon-Zystitis, also „Flitterwochen-Blasenentzündung“, stammt noch aus früheren Zeiten, als man sich häufig erst in den Flitterwochen sexuell näherkommen konnte. Und dann wurde nachgeholt, was zuvor untersagt war – wie man sich vorstellen kann, oft mit großer Leidenschaft. Heutzutage beschreibt der Honeymoon-Zystitis ganz allgemein eine durch intensiven Sex entstandene Blasenentzündung.

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WIE KOMMT ES ZUR HONEYMOON-ZYSTITIS?

Die Ursache für die sog. Honeymoon-Zystitis ist häufiger Geschlechtsverkehr, denn durch die Reibung an der Vaginalschleimhaut kann es zu Reizungen kommen und es können sogar kleine Risse entstehen. Auf dieser wunden Schleimhaut haben Bakterien – meist E. coli-Bakterien, die zu unserer körpereigenen Darmflora gehören – leichteres Spiel, sich anzusiedeln und über die Harnröhre in die Blase aufzusteigen. Dort können sie sich in der Blasenschleimhaut festsetzen und eine Entzündung verursachen.

Eine Honeymoon-Zystitis kann zusätzlich von der Benutzung eines Diaphragmas oder eines spermaabtötenden Gels (Spermizid) begünstigt werden. Beide Methoden, oft auch in Kombination eingesetzt, reizen die Vaginalschleimhaut und öffnen Bakterien so Tür und Tor.

Dabei sind Frauen auch ohne häufigen Sex bis zu 4x häufiger von Blasenentzündungen betroffen als Männer. Grund sind die anatomischen Gegebenheiten, die den entzündungsauslösenden E. coli-Bakterien den Weg in Richtung Blase verkürzen:

  • Bei der Frau liegen Darmausgang, Scheideneingang und Blaseneingang dicht nebeneinander.
  • Die weibliche Harnröhre ist durchschnittlich zwischen 3 – 5 cm kurz, beim Mann misst sie im Schnitt zwischen 20 – 25 cm.

Was können Sie tun, um einer Honeymoon-Zystitis vorzubeugen?

  • Direkt nach dem Sex Wasser lassen, das spült evtl. zur Blase aufgestiegene Bakterien direkt wieder aus und verhindert, dass diese sich einnisten können.
  • Kein unmittelbarer Wechsel zwischen Anal- und Vaginalverkehr, denn das würde die Darmbakterien direkt an Ort und Stelle befördern!
  • Intimhygiene beachten: nach dem Wasserlassen von der Scheide in Richtung After abwischen; statt parfümierten Seifen und Duschgels nur mit Wasser reinigen oder Produkte verwenden, die speziell für die Intimhygiene – und dabei pH-neutral – sind.

Natürlich finden hier auch alle vorbeugenden Maßnahmen bei „normalen“ Blasenentzündungen Anwendung. Diese können Sie in unserem Ratgeber unter: https://www.cystinol.de/service/artikel/blasenentzuendung-vorbeugen nachlesen.

Diese 5 Ernährungstipps können eine Blasenentzündung vorbeugen

Die passende Ernährung kann dabei helfen eine Blasenentzündung vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken. Mit meinen Ernährungstipps unterstützen Sie Ihre Abwehrkräfte und sorgen dafür, dass Bakterien gehemmt werden und sich erst gar nicht einnisten können.

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AUSREICHEND WASSER TRINKEN

Ausreichend Trinken hilft dabei eine Blasenentzündung vorzubeugen. Durch viel Flüssigkeit können krankmachende Keime aus der Blase gespült werden. Das verhindert, dass sich die Keime in den Harnleitern und in der Blasenwand festsetzen können. So sind etwa zwei bis 2,5 Liter Trinkflüssigkeit empfehlenswert und das regelmäßige Entleeren der Blase. Trinken Sie am besten pures Wasser, aber auch ungesüßte Kräutertees und Saftschorlen gehören zu den idealen Durstlöschern. Probieren Sie doch mal aromatisiertes Wasser: Geben Sie in einen Glaskrug frische Beeren, Ingwerscheiben, Zitronenscheiben und Minzblätter ins Wasser.

MIT GUTEN FETTEN ENTZÜNDUNGEN HEMMEN

Damit Entzündungen vorsorglich gehemmt werden und einer Blasenentzündung entgegen gewirkt wird, ist eine antientzündliche Ernährung empfehlenswert. Diese besteht aus einer vorwiegend vegetarischen Kost in Kombination mit Fisch und glänzt mit Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und für den Darm wohltuende Zutaten. Das sind viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, gesunde Öle, fettreicher Fisch, Kräuter und Gewürze. Die Inhaltsstoffe der Lebensmittel wirken entzündungshemmend und immunstärkend. Meiden Sie Lebensmittel, wie Fleisch, insbesondere Schweinfleisch, Zucker, Weißmehlprodukte und Fertiggerichte, die Entzündungsprozesse im Körper fördern können.

IMMUNSTÄRKER ZUM ESSEN

Für die Prävention einer Entzündung der Blase ist ein aktives Immunsystem von Vorteil. So können die Killerzellen direkt beim Eindringen von Keimen in den Körper die Abwehr in Gang setzen. Gemüse und Obst sind reich immunstärkenden Vitaminen und Mineralstoffen. Einige davon sind Antioxidantien die freie Radikale im Körper neutralisieren und so oxidativen Stress verringern können. Dieser Stress kann Entzündungen fördern, die Abwehrkräfte schwächen und unsere Zellen schädigen. Zum Beispiel sind Beerenobst, Äpfel, Süßkartoffeln und Rote Bete sowie grünes Gemüse wie Grünkohl, Petersilie, Pak Choi, Broccoli oder Staudensellerie echte Zellschützer und Immun-Booster. Tipp: Füllen Sie Ihren Teller immer zur Hälfte mit Gemüse voll und planen Sie drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst am Tag ein.

BAUCHSCHMEICHLER FÜR EINEN GESUNDEN DARM

Eine gesunde Darmflora aktiviert die Abwehrsysteme und kann so einer Blasenentzündung entgegen wirken. Ist der Darm im Gleichgewicht, werden krankmachende Keime und Bakterien abgewehrt und gehemmt. Um das Wachstum der gesunden Darmbakterien zu begünstigen, sind viele Ballaststoffe im Essen empfehlenswert. Zu finden sind diese Quellstoffe in Gemüse, Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse und Vollkorngetreide. Insbesondere Inulin, das in Chicorée, Topinambur, Schwarzwurzeln und Artischocken enthalten ist, wirkt präbiotisch und günstig auf die Darmgesundheit. Auch probiotische Lebensmittel und milchgesäuerte Produkte wie Joghurt, Kefir und Buttermilch sowie fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder Apfelessig reichern den Darm mit gesunden Mikroorganismen an und fördern die gesunde Darmflora. Das hat einen positiven Einfluss auf ein aktives Körperabwehrsystem und schützt uns vor Krankheiten.

ANTIBAKTERIELLE LEBENSMITTEL WIRKEN GEGEN KEIME

Mit Antibiotikum aus der Natur, können Sie auf ganz sanfter Weise etwas gegen Viren und Keime tun. So haben Honig, Kräuter, Knoblauch, Zwiebeln, Gewürze und Kohlgemüse einen antibiotischen sowie antibakteriellen Effekt. Die heilenden Wirkstoffe wie ätherische Öle, sekundäre Pflanzenstoffen und Scharfstoffen lindern Schmerzen, hemmen Entzündungen, töten Keime ab und schützen unsere Zellen.

Lesen Sie auch: Anti-entzündliche Kochtipps

Die häufigsten Auslöser für Blasenentzündungen

Um Mittel und Wege zu finden, Blasen­entzünd­ungen in Zukunft zu vermeiden oder zumindest schnell zum Ab­klingen zu bringen, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Auslöser im Über­blick.

Unter­kühlung

Die Blase kann sich „erkälten“ – zumindest im über­tragenen Sinn. Wenn der Unter­leib auskühlt, ist auch die Durch­blu­tung vermindert, was eine lokale Abwehr­schwäche hervor­ruft. Bakterien haben so leichtes Spiel.

Angegriffenes Immunsystem

Nicht nur Kälte kann unser Im­mun­system schwächen, auch Über­anstreng­ung, wenig Schlaf oder falsche Ernähr­ung sind Gründe, warum unsere Immun­abwehr herab­gesetzt sein kann. Unter diesen Voraus­setzungen kommt es leichter zu Blasen­entzündungen.

Falsche Intimhygiene

Viele Frauen mei­nen es besonders gut mit der Intimpf­lege und versuchen, Harnwegsinfekten durch penible Reinig­ung und diverse Pflege­produkte vorzu­beugen. Meist ist diese Maß­nahme jedoch kontra­­produktiv, denn nur die wenigsten Reinigungs­produkte sind auch für den empfindli­chen Intim­bereich geeignet. Seife oder Dusch­gel können den Säureschutz­mantel der Schleim­haut zerstören und dadurch das Ein­dringen der Bakterien erleichtern.

Falsche Antibiotikaeinnahme

Oft werden bereits bei den ers­ten An­zeichen eines Infekts Anti­biotika ver­schrieben. Diese helfen zwar in vielen Fällen, bringen jedoch weitere Prob­leme mit sich. Viele Patienten setzen das Medi­kament ab, so­bald die Symptome ab­ge­klungen sind. Ein Fehler, denn das Antibioti­kum muss immer so lange ein­genommen werden, wie es in der Packungs­beilage angege­ben ist oder der Arzt es verordnet hat.

Der Grund: Auch wenn die Be­schwerden bereits ver­schwunden sind, können sich noch Bakterien in den Harn­wegen be­finden, welche die Antibiotika­therapie dann über­leben. Sie können nicht nur den nächsten Infekt aus­lösen, sondern zudem auch Resistenzen gegen das Medi­kament entwickeln, was es bei der nächsten Therapie wirkungs­los machen kann. Eine weitere Begleiter­scheinung der Antibiotika­einnahme ist, dass die Wirk­stoffe nicht zwischen krank­machenden Bakterien und den „guten“ Bakterien, die für eine gesunde Vaginal- oder Darm­flora zuständig sind, unter­scheiden. Auch von diesen wird ein Teil abgetötet, was unter anderem die Scheiden­flora aus dem Gleich­gewicht geraten lässt und die Ent­stehung einer neuen Entzün­dung be­günstigen kann. Darüber hinaus gilt es als erwiesen, dass eine gesunde Darm­flora maßgeblich an einem stabi­len Immun­system beteiligt ist.

Mehr Informationen zur Vorbeugung finden Sie hier.

Oder Sie würden gerne mehr zu den Symptomen einer akuten Blasenentzündung finden?

Beckenbodengymnastik bei Reizblase Teil 2

Hier einige Becken­boden­übungen zum Kennen­lernen

Nach­folgend ledig­lich eine kleine Aus­wahl an Üb­ungen zum „Rein­schnuppern“, die sich durch ihre Aus­führ­ung im Sitzen gut z.B. in den Büro­alltag inte­­grieren las­sen.

© Solstock/istock
Regelmäßige Beckenbodengymnastik kann bei einer Reizblase helfen.

Start: Setzen Sie sich auf­recht hin und legen Sie beide Hand­flächen auf den Unter­bauch. Lenken Sie Ihre Atm­ung in diesen Be­reich und spüren Sie, wie sich der Be­reich in Ihren Händen bei der Ein­atmung weitet und bei der Aus­atmung wie­der senkt.

Ver­suchen Sie nun, den Be­reich zwischen After und Sch­eide „in sich auf­zu­saugen“, vom Stuhl hoch­zu­ziehen. Das Ge­säß soll da­bei auf dem Stuhl blei­ben, nicht ab­heben. Halten Sie die Spann­ung 5–10 Sek­unden und ent­spannen Sie doppelt so lange.

Tipp: Je­der kennt das Ge­fühl, einen Harn­drang auf­halten zu müssen. Diese Spann­ung kann als Hilfe zum Er­spüren des Becken­bodens ge­­nutzt werden. Wichtig: Be­ginnen Sie erst dann mit den Üb­ungen, wenn Sie die richtige Atem­technik be­herrschen und die An­spannung im Becken­boden wahr­nehmen könn­en.

Übung 1:

Setzen Sie sich im Reit­sitz auf den Stuhl mit einer Kissen­rolle o. ä. zwisch­en den Beinen. Spann­en Sie nun die Becken­boden­muskulatur um die Rolle kräft­ig an. Be­trachten Sie die Rolle dabei als Wider­stand, den Sie fest­halten müss­en.

Halten Sie die Spann­ung, so­lange Sie können, und ver­suchen Sie nach und nach die Spannungs­dauer indivi­duell zu ver­längern. Die Ent­spann­ung sollte doppelt so lange wie die An­spannung dauern.

Übung 2:

Setz­en Sie sich in leicht ge­beugter Stell­ung auf den Stuhl, das Ge­wicht liegt auf dem hinteren Teil des Becken­­bodens. Mit dem Aus­atmen After, Schei­de und Harn­röhre zusammen­schnüren und die Spann­ung auf­recht­er­halten, dabei ruh­ig weiter­atmen. Nach 10–15 Sekun­den die Spann­ung wie­der lösen.

Übung 3:

Ge­rade hin­setzen, der Druck richt­et sich ge­gen den vor­deren Teil des Becken­bodens. Die­selbe Spann­ung wie bei der zweiten Üb­ung 10 –15 Sekunden lang halt­en und doppelt so lange ent­spannen.

Übung 4:

Auf ein­en Stuhl gerade hin­setzen, die Beine aus­strecken und an den Füß­en über­kreuzen. Mit dem Aus­atmen die Fuß­außen­kanten zusammen­drücken und gleich­zeitig die Becken­boden­muskulatur mit der Gesäß­musku­latur als Hilfe an­spannen und 10–15 Sek­unden halten.

Weitere Beckenboden-Übungen

Blasenentzündung durch Kälte?

„Steh von den kalten Steinen auf, sonst holst du dir noch was weg!“ Mit diesen Worten fordert so manche Mutter ihre Kinder auf, sich nicht auf den kalten Boden zu setzen.

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Wieviel hat Kälte wirklich mit einer Blasenentzündung zu tun?

Der Grund: sie befürchten, dass sich ihre Spröss­linge eine Blasen­entzündung holen könnte. Und so ganz Un­recht hatten die vor­sorglichen Mütter damit nicht.

Ursache

Durch Kälte selbst ent­zündet sich zwar kein Organ, je­doch erhöht sie das Risi­ko, eine In­fektion wie beispiels­weise eine Blasen­entzündung zu be­kommen. Bei Kälte muss unser Körper mehr ar­beiten, um die eigene Tempera­tur von 37 Grad auf­recht zu er­halten, denn nur so können alle Organe optimal ver­sorgt werden. Ist unser Kör­per nun kalten Temper­a­­turen aus­­gesetzt, ver­engen sich die Blut­gefäße, der Stoff­­wechsel wird verlang­samt und die Ab­wehr kann nicht mehr effektiv ar­beiten, denn auch die Immun­zellen kommen bei schlechterer Durch­blutung nicht mehr aus­reichend dort hin, wo sie Krankheitserreger bekämpfen müssen. Meist wird die Abkühl­ung zu spät vom Körper be­merkt, wo­durch wir dann schließlich aus­kühlen. Die Folge davon ist, dass unser Immun­­system ge­drosselt wird und Viren und Bakterien sich jetzt viel leichter ver­mehren und aus­breiten können.

Auch kalte Füße können dem­nach eine Blasen­entzündung be­günstigen. Voraus­setzung ist auch hier ein gesch­wächtes Immun­system, welches es nicht mehr selb­ständig schafft, die Erreger abzu­wehren.

Vorbeugung

Um einer Blasen­entzündung durch Unter­kühlung vorzu­beugen, ist es daher wichtig, sich warm anzu­ziehen, feuchte Kleidung, beispielsweise nasse Badekleidung, schnellst­möglich auszu­ziehen, sich im Freien nicht auf den nackten Boden, sondern auf eine Decke zu setzen und Kälte und Zug­luft zu meiden. Außer­dem sollte auf die richtige Unter­wäsche Wert gelegt werden. Bei der Wahl der Unter­wäsche sind vor allem Natur­stoffe zu bevor­zugen, denn Hemd und Slip aus Kunst­fasern fördern ein feucht­warmes Klima, in dem sich Bakterien be­sonders wohl fühlen. Davon ab­gesehen sollten Slip und Hose nicht zu eng sein.

Wichtig ist zudem, die eigene Körper­abwehr zu stärken, beispiels­weise durch eine gesunde Ernähr­ung mit viel Gemüse, Obst, Salat und Vollkorn­produkten sowie das Treiben von moderaten Ausdauer­sportarten. Zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils min­destens 30 Minuten trainieren reichen laut Experten für die Stärk­ung der Abwehr aus. Denn, wer sich gesund ernährt, regel­mäßig Sport treibt, ge­nügend trinkt und gut schläft, der sorgt für ein starkes Immun­system und darf dem­zufolge im Sommer auch guten Gewissens bar­fuß und bauch­frei auf der Wiese sitzen, ohne gleich eine Blasen­entzündung be­fürchten zu müssen. Nikotin und Stress hin­gegen schädigen und schwächen das Immun­system.

Behandlung

Ist die Ent­zündung dann erst einmal da, sollte man auf jeden Fall viel trinken. Dabei ist es dann erst einmal egal was wir trinken (außer Alkohol natürlich), entscheidend ist, dass wir aus­reichend trinken. Denn nur, wenn wir eine große Trink­menge zu uns nehmen, können wir auch sicher sein, dass die Bakterien aus der Blase heraus­gespült werden.

Bei einer akuten Blasen­entzündung kann man auf pflanz­liche Arznei­mittel mit Bärentrauben­blätter-Extrakt zurück­greifen. Dieser wirkt anti­bakteriell und entzündungs­hemmend, lindert so die Besch­werden und beschleunigt den Heilungs­verlauf, ohne die Gefahr einer Resistenz­entwicklung.

Hausmittel bei Blasenentzündung

Schmerz­en und Brenn­en beim Wasser­lassen, ver­mehrter, Harn­drang – meist sind das die erst­en An­zeichen für eine Blasen­entzündung (Cys­titis). Doch nicht immer muss eine Blasen­entzündung gleich mit Anti­biotika be­handelt wer­den.

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Welche Hausmittel kann man bei Blasenentzündungen einsetzen?

Bei einer Blasen­entzünd­ung ist zu­nächst wicht­ig, viel zu trink­en. Das hilft, um die Er­reger, die eine Blasen­ent­zündung ver­ur­sachen, schnell­er über den Harn aus­zu­spülen. Pro Tag sollten min­destens 2 Liter ge­trunken wer­den. Kräuter­tees oder Wass­er eignen sich für die reine Flüssig­keits­aufnahme am besten.

Weiter­hin gibt es einige ein­fache und nütz­liche Haus­mittel, die die Be­handlung einer Blasen­entzündung unter­stützen können:

Ausreichend viel trinken

Zu­sätz­lich dazu können aber auch noch Blasen- und Nieren­tees zum Ein­satz kommen. Auf­grund spe­zieller pflanz­licher Wirk­stoffe, die zu­sätzlich harn­treibend wirken, sind folgen­de Tees zu­sätzlich bei einer Blasen­entzündung hilf­reich:

Tee mit Birken­blättern, Gold­rute, Brenn­nessel oder Bären­traube. Dazu können sie in der Apo­theke gut beraten werden.

Wärme

Ein Heiz­kissen oder eine Wärm­flasche auf dem Unter­bauch kann helfen, um die Schmerz­en bei einer Blasen­entzündung zu lindern. Denn durch die Wärme wird die ver­krampfte Muskula­tur ent­spannt wer­den.

Eukalyptus-Kompresse

Das äther­ische Öl des Eukalyp­tus hat eine stark anti­septische Wirk­ung und be­kämpft eine Viel­zahl von Bakterien. An­gewendet wird das Öl als Kom­presse. Dazu wird zwei bis zehn­prozentiges Eukalyptus­öl auf eine Kompresse ge­träufelt, die dann auf die Blasen­region ge­legt wird. An­schließend kann die Kom­presse mit einem Tuch oder einer Wärm­flasche zu­gedeckt werden. Dann am besten eine halbe bis zwei Stunden Bett­ruhe halten.

Heilpflanzen

Die Gold­rute be­sitzt aufgrund ihrer wert­vollen Inhalts­stoffe viel­fältige Effekte. So wirkt sie entzündungs­hemmend, krampflös­end und harn­­treibend. Schon im Mittel­alter wurde die Arznei­pflanze gegen Blasen- und Nieren­erkrankungen ein­gesetzt. Ihre wichtigsten Wirk­stoffe sind Flavonoide, Saponine, Phenol­glykoside und Kaffee­säurederivate.

Der Wirk­stoff (Arbutin) aus Blättern des Heide­kraut­gewächses Bärentraube be­kämpft Er­reger und hemmt das Wachs­tum von Bakterien.

Mehr zum Thema Symptome bei einer akuten Blasenentzündung.

Cystinol akut® Dragees

Wirkstoff: Bärentraubenblätter-Trockenextrakt. Anwendungsgebiete: Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege. Hinweis: Enthält Lactose. Packungsbeilage beachten.
Gebrauchsinformationen Cystinol akut® Dragees

Cystinol long® Kapseln

Wirkstoff: Trockenextrakt aus Echtem Goldrutenkraut. Anwendungsgebiete: Zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, bei Harnsteinen und Nierengrieß. Zur vorbeugenden Behandlung bei Harnsteinen und Nierengrieß.
Gebrauchsinformationen Cystinol long® Kapseln

Cystinol® N Lösung

Anwendungsgebiete: Unterstützend zu ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Wärmebehandlung bei entzündlichen (auch bakteriell bedingten) Erkrankungen der ableitenden Harnwege wie: Entzündungen des Harnleiters (Ureteritis); Blasen­entzündung (Cystitis), Reizblase; Entzündungen der Harnröhre (Urethritis). Bei Blut im Urin, bei Fieber oder Anhalten der Beschwerden über 4 Tage ist ein Arzt aufzusuchen. Warnhinweise: Enthält 24 Vol.-% Alkohol sowie Maltitol; Gebrauchsinformation beachten!
Gebrauchsinformationen Cystinol® N Lösung

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Apothekenpflichtig.
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